Auf den ersten Blick klingt alles sehr verlockend:
Auslandszahnersatz zum Schnäppchenpreis vom deutschen Zahnarzt bestellt und eingesetzt.
Wie ein Wunder, alles sieht "perfekt aus und passt auf Anhieb", genau wie im Hochglanzwerbeprospekt beschrieben.
Das Erwachen folgt ebenso gnadenlos wie der Schock nach der Finanzkrise, wenn dem nicht so ist.
Das folgende Pro & Contra 'Zahnersatz aus dem "günstigem" Ausland' soll Ihnen für Ihre Entscheidung eine kleine Hilfestellung geben.
Zu den Gewinnern zählen vor allem die Gesetzlichen Krankenkassen. Die Ausgaben für Zahnersatz werden reduziert.
Bei sehr einfachem Zahnersatz ist alles einigermaßen überschaubar. Wenn die Arbeit nicht passen sollte, wird eben alles noch einmal von vorne begonnen.
Abgesehen vom erneuten Zahnarztbesuch und dem zusätzlichen Zeitaufwand – kann es beim zweiten oder dritten Mal ja besser klappen!
Das Risiko, Verarbeitungsqualität, Fertigungsmängel, Nachbesserungen, Zeitspanne bis zur Fertigstellung oder Materialunverträglichkeiten trägt der Zahnarzt. Der Patient muss allerdings neue notwendige Termine zur Fertigstellung wahrnehmen. Ist die Garantiezeit abgelaufen wird es schwierig mit Kulanzleistungen aus dem Ausland.
Kein Wunder, dass manche Krankenkasse Sie dazu auffordert, Zahnersatz aus dem "günstigen" Ausland zu bestellen.
Gemeint sind hier die Billiglohnländer, China, Indien, Polen usw..
Hochwertiger Zahnersatz erfordert neben besten, (teuren) Verarbeitungsmaterialien, (Abformmaterial, Modellherstellung usw.) auch hochqualifizierte Zahntechniker und Zahnärzte, die sich weiterbilden und Sie als Patient persönlich kennen.
Ein Besuch im örtlichen Labor ist bei hochwertigen Arbeiten oft nötig, um die hohen Qualitätsansprüche erfüllen zu können und individuell auf Ihre Bedürfnisse einzugehen.
In Deutschland ist die Weiterbildung Pflicht. In den sogenannten Billiglohnländern sind solch strenge, deutsche, Qualitätskriterien nicht gefragt. Die kosten schließlich Geld, welches eingespart werden soll.
Materialunverträglichkeiten sind denkbar, wenn keine praxiserprobten verträgliche Werkstoffe (Wirtschaftlichkeitsgebot der deutschen Gesetzlichen Krankenkassen) verwendet werden. Solche Unverträglichkeiten können sich auch erst nach Jahren herausstellen.
Man kann sich vorstellen, wie schwierig es ist, dem "ausländischen Billiglabor" hier etwas nachzuweisen!