Gesundheit: fachlicher Austausch zwischen dem Verein Zahnärzte Bergstraße (ZBB) und der Kieferorthopädie
Transparente Schienen, die Kieferorthopädie der Zukunft?
Mit diesem Thema beschäftigte sich der Vortrag von Dr. Andrea Freudenberg, Kieferorthopädin in Weinheim und spezialisiert auf unsichtbare Zahnkorrekturen. Eingeladen hatte der ZBB, um sich über Entwicklungen in der Kieferorthopädie mit Blick auf diese besonders patientenfreundlichen, kieferorthopädischen Behandlungsmöglichkeiten, zu informieren.
Dr. Freudenberg, die sich neben der Erwachsenen-Kieferorthopädie vor allem auf unsichtbare Zahnspangen spezialisiert hat, zeigte verschiedene Anwendungsbeispiele und deren Korrekturmöglichkeiten auf. Diese reichen von der Innenzahnspange, bestehend aus Spezialbrackets, die an die Innenseite der Zähne geklebt werden, bis zu transparenten Schienen, die seit über 10 Jahren zunehmend in der Kieferorthopädie Einzug halten. Mit dem sehr ausgereiften System des amerikanischen Marktführers INVISALIGN sind für den erfahrenen Kieferorthopäden fast alle Zahnstellungskorrekturen möglich. Dr. Freudenberg erläuterte jedoch auch Alternativen, die bei kleineren Korrekturen weniger kostenaufwendig sind.
Wie funktionieren kieferorthopädische Behandlungen mit Schienen?
Im Vergleich zu festen Zahnspangen mit Brackets, wo die Kräfte durch den sie verbindenden Bogen auf die Zähne ausgeübt werden, wird bei Schienenbehandlungen der Druck durch die zu wechselnden Schienen ausgeübt. Dem Patienten werden immer mehrere Schienen mitgegeben, die dann in einem bestimmten Zeitmuster zu wechseln sind. Hierdurch entstehen sehr leichte Kräfte, die weniger unangenehm sind als bei einem Bogenwechsel während der festen Zahnspange.
Welches sind die Vorteile der kieferorthopädischen Schienenbehandlung?
Diese liegen natürlich vor allem in der Ästhetik (nahezu unsichtbar) und in der Möglichkeit, die Schienen zum Essen und Zähneputzen herausnehmen zu können. Weitere Vorteile sind kein Metall im Mund (z.B. bei Allergien) und keine Einschränkung beim Sport oder beim Spielen von Musikinstrumenten. Sehr faszinierend ist es auch für Patienten, bei Behandlungen mit dem Invisalign-Schienensystem den gesamten Behandlungsverlauf durch die Digitalisierung auf dem Computer vorab sehen und sich damit das Endergebnis anschauen zu können. Da bei diesem System jede Schiene 2 Wochen getragen werden muss, ist damit auch das Ende der Behandlung bekannt, was für die Motivation natürlich sehr wichtig ist. Selbstverständlich jedes System auch Nachteile. Diese liegen bei der notwendigen Patientenmitarbeit (Schienen müssen selbstverantwortlich getragen werden) und darin, dass die gesetzliche Krankenkasse diese Behandlungen bisher nicht bezuschusst (im Gegensatz zu den privaten Krankenversicherungen).
Durchsichtige Schienen, die Kieferorthopädie der Zukunft?
Dr. Freudenberg beantwortete die Frage mit einem eindeutigen ja und auch ihre kieferorthopädischen Kollegen und Kolleginnen widersprachen nicht. An vielen Behandlungsbeispielen konnte Dr. Freudenberg belegen, wie wirksam, wenn richtig und kompetent eingesetzt, diese dünnen Schienen sein können und wie auch eine kieferorthopädische Vorbehandlung die zahnärztliche Folgebehandlung erleichtern kann. Das Fazit zwischen Kieferorthopäden und Zahnärzten war einhellig: Transparente Schienen sind eine sehr interessante Möglichkeit, dem Patienten gemeinsam ein perfektes ästhetisches Ergebnis zu ermöglichen.
Haben Sie weitere Fragen können Sie gerne auch die Mitglieder des Vereins direkt ansprechen.
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Pressemitteilung Weinheimer Woche vom 21.09.2011 (PDF | 499 KB)