Wer hilft weiter, wenn's im Kiefergelenk knackt und knirscht?
Wo kann eine konventionelle Therapie mit sogenannten "Aufbißschienen" an seine Grenzen stoßen?
Dies waren die Themen des Herbsttreffens 2011 des ZBB, Zahnärzte Badische Bergstrasse e.V. Zur interdisziplinarischen Gesprächsrunde, mit dem Thema:
Botulinumtoxin zur unterstützenden Behandlung der Craniomandibulären Dysfunktion, CMD, wurde Priv. Doz.Dr. Dr. Umstadt aus Weinheim eingeladen. CMD steht als Überbegriff für strukturelle, biochemische und psychologische Fehlregulation, die sich in Verspannungen der Gesichts- und Nackenmuskulatur, Kopfschmerz oder auch als Migräne darstellen kann.
Der erfahrene Zahnarzt wird als Therapieform unverzüglich eine Aufbißschiene anfertigen um die auftretenden Kräfte der Kaumuskulatur beim meist nächtlichen Knirschen besser abzuleiten und die Muskulatur hiermit schonen. In den meisten Fällen wird hierdurch schon eine erhebliche Linderung erreicht und eine Chronifizierung der Schmerzzustände verhindert.
Es gibt jedoch auch einige Fälle in denen diese Therapieform nicht mehr ausreicht. Herr Umstadt erläuterte seine langjährigen Erfahrungen mit Botulinumtoxin, das er in kleinen Dosen gezielt in die einzelnen Muskelstränge appliziert. Das Botulinumtoxin lähmt die einzelnen Muskelgruppen und verhindert hierdurch die ansonsten auftretende maximale Kraftentfaltung des Muskels.
Die schmerzhaften Verspannungen mit Gefahr der Nekrosenbildung einzelner Muskelfasern, aufgrund verminderter Durchblutung des Muskels bei Maximalanspannung, werden für ca. 3-4 Monate unterbunden. Dieses Verfahren kann die klassische Schienentherapie sinnvoll ergänzen und stellt somit eine Bereicherung der Behandlungsmaßnahmen dar.
Natürlich sollte eine derartige Therapie mit seinem Behandler mit allen Vor- und Nachteilen im Voraus abgeklärt werden.
Haben Sie weitere Fragen können Sie gerne auch die Mitglieder des Vereins direkt ansprechen.
info@zahnaerzte-badische-bergstrasse.de
www.zahnaerzte-badische-bergstrasse.de
Autor | Lars Albrecht
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Pressemitteilung Weinheimer Woche Nr. 49 vom 09.12.2011 (PDF | 1.967 KB)